Herzgesundheit: Smarte Lösung mit echter VorsorgeleistungMedizinische Innovation aus Vorarlberg: Joint Venture 24sens in Lustenau gegründet
Lustenau (Originaltext otx) - Dass der Bedarf nach mobilen Lösungen zur Aufzeichnung und Visualisierung von Herzfrequenzen in Zukunft massiv zunehmen wird, darin sind sich der Vorarlberg Unternehmer Günter Grabher, Eigentümer der Grabher Group, und KI-Pionier Rajat Khare, Eigentümer der Boundary AI GmbH, einig. Gemeinsam haben sie ein Joint Venture namens „24 sens“ mit Sitz im Millennium Park in Lustenau gegründet. Bis 2025 sollen über 4,5 Millionen Euro in das neue Unternehmen inklusive Forschung und Innovation investiert und bis zu 25 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Unternehmen wird nach Abschluss des Zulassungsverfahrens als zerti]zierter Hersteller für medizintechnische Produkte mit einem völlig neuartigen Tool in Serienproduktion gehen.
Nachdem im Juni 2020 die Entwicklung einer einzigartigen Sensorik und einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Software abgeschlossen und erste Prototypen getestet wurden, erfolgte nun der Proof-of-concept. 24sens präsentiert einen Schultergurt zur Aufzeichnung von Herzaktivitäten in höchster technologischer Qualität. „Angesichts der zunehmenden Zahl von Menschen, die an Erkrankungen des Herzens leiden, wächst auch das Bewusstsein für mobile Aufzeichnungsgeräte. Diese sollen – im Unterscheid zu klassischen EKG-Geräten – eine hochwertige Datenqualität und -dokumentation garantieren sowie einen hohen Tragekomfort bieten,“ erklärt Mastermind Günter Grabher.
Gesicherte Datenqualität
Das Design und die Sensorikfunktion des Gewebes wurden gezielt für die Anwendung in der Medizintechnik entwickelt. Durch den Einsatz der auf künstlicher Intelligenz basierenden Funktionalitäten wird der Gurt insbesondere bei der Prävention von schlaganfall- und herzinfarktgefährdeten Patienten angewendet. Herzrhythmusstörungen wie Vorhocimmern werden von den Betroffenen oft nicht wahrgenommen, können aber zu gefährlichen Folgeerkrankungen bis hin zum Schlaganfall führen. Eine aktive Aufzeichnung und Auswertung der Herzaktivitäten kann derzeit nur mit Hilfe eines Langzeit-EKG-Geräts erfolgen, was jedoch als wenig alltagstauglich empfunden wird. Zudem wird durch Bewegung und Verrutschen der Elektroden die Datenqualität stark beeinträchtigt.
Einzigartige Aufzeichnung der Herzschläge
Die Entwicklung eines mobilen textilen Sensorsystems in Form eines Schultergurts war für den Textilvordenker Günter Grabher der nächste logische Schritt. Gemeinsam mit dem IT-Unternehmer und Experten für künstliche Intelligenz Rajat Khare ist es gelungen, eine textile Sensorik zu entwickeln, die nicht nur die Länge der Abstände zwischen den Herzschlägen, sondern auch das, was in diesen Abständen passiert, exakt aufzeichnet. „Das ist bislang weltweit einzigartig“, erklärt Günter Grabher. Der Schultergurt ist eine Alternative zu einem 24-Stunden-EKG, er ist angenehm zu tragen und ermöglicht vor allem auch eine Überwachung aus der Ferne, falls Arztbesuche nicht oder nur eingeschränkt möglich sind. Feldversuche zeigen, dass die Erkennungsrate sehr hoch ist. Sie liegt bei über 90 Prozent.“
Ärztliche Auswertung beschleunigt
Die Daten werden über eine Onboard Unit, die per Druckverschluss mit dem Schultergurt verbunden ist, gespeichert. Zur Aufbereitung der Daten kommt eine Software zum Einsatz, die auf mathematischen Transformationen und einem KI-Modell basiert. Die Grundlage für das KI-Modell sind Datensätze von 1900 Patienten (Genauigkeitsbewertung: 95%, Präzision: 93%, Wiederholgenauigkeit: 97%). Die Software filtert aus den Eingangsdaten Rauschen heraus und erkennt Bereiche des Vorhofflimmerns. Diese erkannten Abschnitte werden dann in einem EKG-Diagramm visualisiert.
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