4,5 Millionen für Herzgesundheit
Vorarlberger Nachrichten | VN.at https://www.vn.at/markt/2021/06/0
Günter Grabher geht mit Schultergurt zur Aufzeichnung von Herzaktivitäten in Serie.
Lustenau Der Vorarlberger Unternehmer Günter Grabher, Eigentümer der Grabher Group, gilt als Vorreiter, wenn es um innovative, textile Produkte geht. Aktuell steht die Herzgesundheit im Fokus. Wie berichtet, hat er sich dazu im vergangenen Jahr mit dem Eigentümer der Boundary AI GmbH und Experten für künstliche Intelligenz, Rajat Khare, zusammengetan.
Nun haben sie das Joint Venture „24 sens“ mit Sitz im Millennium Park Lustenau gegründet. Bis 2025 sollen über 4,5 Millionen Euro in das neue Unternehmen inklusive Forschung investiert und bis zu 25 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Unternehmer gehen davon aus, dass der Bedarf nach mobilen Lösungen zur Aufzeichnung von Herzfrequenzen massiv zunehmen wird. „Angesichts der zunehmenden Zahl von Menschen, die an Erkrankungen des Herzens leiden, wächst auch das Bewusstsein für mobile Aufzeichnungsgeräte. Diese sollen – im Unterschied zu EKG-Geräten – eine hochwertige Datenqualität und -dokumentation garantieren sowie Tragekomfort bieten,“ erklärt Grabher.
Nachdem im Juni 2020 die Entwicklung einer Sensorik und einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Software abgeschlossen und erste Prototypen getestet wurden, folgt nun der nächste Meilenstein. 24sens wird mit dem Schultergurt zur Aufzeichnung von Herzaktivitäten nach Abschluss des Zulassungsverfahrens als zertifizierter Hersteller für medizintechnische Produkte in Serienproduktion gehen.
Weltweit einzigartig
Der Gurt soll insbesondere bei der Prävention von schlaganfall- und herzinfarktgefährdeten Patienten angewendet werden. Mittels textiler Sensorik wird nicht nur die Länge der Abstände zwischen den Herzschlägen, sondern auch das, was in diesen Abständen passiert, aufgezeichnet. „Das ist bislang weltweit einzigartig“, erklärt Günter Grabher. Der Gurt sei somit eine Alternative zu einem 24-Stunden-EKG und ermögliche vor allem auch eine Überwachung aus der Ferne. Feldversuche würden zeigen, dass die Erkennungsrate bei über 90 Prozent liegt.
VN-reh